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Die Tarantella - Die Tarantel - Der Tarantismus - Pizzica | |
Tarantismus - Trantella
und Pizzica Die Tarantel - Lycosa
tarentula Med. Befunde - Symptome
Der Neo - Tarantismus Videos - Musik und Filmproduzent im Salento - Anima Mundi |
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Der Film auf Videocasette "San Paolo e la Tàrantola"
una ricerca poetico documentarisitica del 1989 intorno al fenomeno del
tarantismo salentino hat mein Interesse an diesem Thema geweckt. |
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Und darin liegt meine Faszination. |
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Tarantismus - Trantella und Pizzica In Apulien werden noch heute hauptsächlich Oliven angebaut. Bei der Arbeit kommen die Bauern häufig mit den vielen kleinen Spinnen in Kontakt, die in den Bäumen oder zwischen Steinen versteckt leben. Bisse einer besonderen Spinnenart - den Taranteln - konnten, dem alten Aberglauben der Apulier zufolge, schlimme Folgen haben, von denen hauptsächlich Frauen betroffen waren. Dieser so genannte Tarantismus existierte bis in die sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts! |
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Diejenigen, die damals "von der Tarantel gestochen waren", wurden fortan ein Mal pro Jahr zu Beginn des Sommers für ca. eine Woche "verrückt". Ihr Verhalten ähnelte in dieser Zeit ungefähr dem Tier, von dem sie gebissen wurden: Sie waren geistig abwesend und bewegten sich z.T. spinnenartig auf allen vieren (eventuell vergleichbar mit der Epilepsie). Es wurden Musiker gerufen, die die so genannte "Pizzica" spielten und eine Art volkstümliche Musiktherapie durchführten, die jedoch nur während der Spieldauer wirksam war. Die Betroffenen fielen in Trance und begannen sich bis zur Erschöpfung wild zu bewegen oder zu tanzen. Es wurden - neben dem Gesang - die folgenden Instrumente verwendet: Tamburin (Trommel, außen mit Schellen), Violine, Gitarre oder Ziehharmonika. | |
Eine endgültige Heilung der
Betroffenen konnte durch die Musik nicht erreicht werden. Deshalb unternahm
man eine Wallfahrt nach Gallipoli, einer Stadt, in der die Kirche des Heiligen
Paul steht, dem Schutzpatron der Spinnentiere. Die Erkrankten trafen sich
und wurden alle - wie durch ein Wunder - dank der Gnade des Heiligen jeweils
am 29. Juni des Jahres geheilt. Die Bezahlung der Musiker und die Reise
sind für viele Familien aus dem armen Süden Italiens eine schwere finanzielle
Belastung gewesen.
Eine endgültige Heilung der Betroffenen konnte durch die Musik nicht
erreicht werden. Deshalb unternahm man eine Wallfahrt nach Gallipoli,
einer Stadt, in der die Kirche des Heiligen Paul steht, dem Schutzpatron
der Spinnentiere. Die Erkrankten trafen sich und wurden alle - wie durch
ein Wunder - dank der Gnade des Heiligen jeweils am 29. Juni des Jahres
geheilt. Die Bezahlung der Musiker und die Reise sind für viele Familien
aus dem armen Süden Italiens eine schwere finanzielle Belastung gewesen.
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Die Tarantel - Lycosa tarentula gehört
zur Gattung der Wolfsspinnen und kommt in Südeuropa vor - l |
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Die Tarantel (Lycosa tarentula) gehört zur Gattung der Wolfsspinnen und kommt in Südeuropa vor. Benannt ist sie nach der italienischen Stadt Tàranto (Tarent). Die Spinne ist etwa 25-30mm lang, hellbraun und hat eine dunkle Zeichnung auf dem Rücken. Ihr Körper, der in Kopf-, Bruststück und Hinterleib gegliedert ist, ist der Farbe es Erdbodens angepasst, was als Tarnung dient. Am Hinterleib laufen Hunderte von Spinnendrüsen zu zwei bis drei Paar Spinnenwarzen zusammen. Sie kommt häufig im Mittelmeergebiet, den Tropen und Subtropen und Südeuropa vor und lebt in Erdhöhlen, sowie in Baumspalten. Sie sind nachtaktiv, haben vier hervorragende Augen und zählen zu den Spinnen, die ihre Beute nicht in Netzen fangen, sondern aktiv auf Raub ausgehen. | |
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Mit ihrem Giftstachel, der auch für Menschen gefährlich sein kann, tötet
sie z.B. Eidechsen oder andere Nagetiere, die sie anschließend verzehrt. Zur Fortpflanzung spinnt sie ihre gelegten Eier ein (Kokon) und trägt sie mit sich herum. Es gibt allerdings nur zwei verschiedene Tarantelarten. Der Biss der Tarantel ist relativ ungefährlich. Er verursacht lediglich leichte bis mässigstarke Schmerzen und eine lokale Entzündung mit Schwellung, Rötung und Juckreiz, die unter Umständen mehrere Tage anhalten kann. |
Früher wurden Taranteln mit schweren Vergiftungserscheinungen in Verbindung gebracht (Tarantismus). Auch die Erscheinung des "Veitstanz" (Chorea Huntington - eine seltene, erbliche Gehirnerkrankung) wurde dem Biss dieser Spinnen zugeschrieben. Abgeleitet wurde daraus der Name für einen schnellen süditalienischen Volkstanz im 6/8-Takt, die Tarantella, deren Tänzer sich leidenschaftlich, gleichsam wie "von der Tarantel gestochen" bewegen. Bisher konnten jedoch von wissenschaftlicher Seite nie schwere Vergiftungen durch Tarantelbisse bestätigt werden. Wahrscheinlich ist, dass die beobachteten schweren Symptome von Bissen der so genannten schwarzen oder braunen Witwe (Latrodectus Spinne) stammten, einer Spinnenart, die weltweit in wärmeren Ländern vorkommt und für den Menschen sehr gefährlich werden kann. |
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Tom Suchyna und seine Mitarbeiter interessieren sich seit längerem
für das Gift der Tarantel - Die Forscher untersuchten den genauen Mechanismus, mit dem GsMTx4 auf die Ionenkanäle wirkt. Sie fanden heraus, dass sowohl die natürlich vorkommende L-Form des Peptids als auch die synthetisch hergestellte R-Form (Spiegelbild) mit den Kanälen interagieren. Dieser Umstand würde nach Aussage der Wissenschaftler den Einsatz der Substanz in oraler Form erlauben, da die R-Form von Peptiden nicht von den Enzymen im Magen-Darm-Trakt verdaut wird. Möglicherweise könnten aus dem Peptid GsMTx4 Medikamente zur Behandlung von Krankheiten wie Herzrhythmusstörungen, Kammerflimmern, chronischem Bluthochdruck, Muskeldystrophie oder Harninkontinenz entwickelt werden. Hierfür sind allerdings noch weitere Studien über die genaue Funktionsweise der Ionenkanäle an den verschiedenen Organen notwendig. Schließlich sollte bei einem späteren Einsatz eines Medikaments mit GsMTx4-Peptid gewährleistet sein, dass dieses möglichst nur an dem jeweils erkrankten Organsystem wirkt, um unangenehme Nebenwirkungen zu vermeiden. |
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Medizinische Befunde und Symptome vom Biss der
Tarantel - http://www.toxinfo.org |
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Das Phänomen des "Neo-Tarantismus"
- http://www.Tàrantola.de/Neotarantismus.htm Ältere Künstler aus der Folkszene der 70er Jahre und jüngere Künstler mit Erfahrungen in der elektronischen Musik machten sich dann gleichzeitig und manchmal auch unabhängig voneinander auf den Weg mit dem Ziel, Musik und Tanz der Tarantella wiederzuentdecken und aufzuwerten und so in die breite Öffentlichkeit zu bringen. Betont wird dabei lokale kulturelle Identität, so dass die Tarantella mittlerweile sogar als lokales Vorzeigephänomen gilt. Ursprünglich waren es Heiltanzrituale, um diejenigen (meist Frauen) zu
heilen, die angeblich von der Tarantel gebissen worden waren. |
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Die Musik lebt und schenkt Lebenskraft |