Solarstromförderung in Italien
Seit dem Jahr 2005 wird die staatliche Förderung von Photovoltaik-Anlagen in Italien anhand des sog. „Conto Energia“ geregelt. Italien hat mit diesem Solarförderungsgesetz einen internationalen Spitzenplatz eingenommen.
Bei der Projektierung unserer Anlage im Jahre 2012 waren die Regelungen des „4. Conto Energia“ gültig. Hier wird die von der Solaranlage erzeugte Energie wie folgt vergütet:
- Die von der Anlage generierte kWh wird zu 0.237 Euro vergütet, unabhängig ob die Energie selbst gebraucht oder ins Stromnetz eingespeist wurde. Dieser Preis gilt für 20 Jahre.
- Die ins Stromnetz geleitete kWh wird zu ca. 0.05 Euro zusätzlich vergütet. Dies wird mit dem sog. „Scambio Sul Posto“ geregelt. Dieser Preis ist variabel d.h. marktabhängig.
Ertrag aus dem Betrieb der Anlage
Mitte August 2012 ging die Anlage in Betrieb und hat bis heute (April 2014) nicht nur Energie sondern auch finanziellen Ertrag generiert. Hier die ersten Ergebnisse:
- Energieproduktion 5900 kWh
- Zahlungen GSE (Ertrag) 1675 Euro
- Eigener Solarstrombezug 1500 kWh
- Wert eigener Solarstrombezug 375 Euro
Ertrag 2050 Euro
Einfache Investitionsrechnung (ohne Berücksichtigung von Zinsen):
- Kosten der Anlage 11‘000 Euro
- Pay-Back (Rückzahlungszeit) 11‘000 / 2050 -> ca. 5 ½ Jahre
Ob sich die Erträge in den nächsten Jahren gleich halten, muss sich noch zeigen. Auch wenn die Pay-Back Frist sich verlängert, kann gesagt werden, dass sich diese Investition schon aus rein finanziellen Überlegungen lohnt.
Schlussbetrachtungen
Hier im sonnigen Süden von Italien macht es grossen Sinn, die Sonnenenergie zu nutzen. Das Potential ist riesig, wenn man bedenkt, wie viele ungenutzte Dachflächen es gibt, dies sich wunderbar eignen würden, um eine Solaranlage (thermisch oder elektrisch) zu tragen. Was aber aus meiner Sicht ein Blödsinn ist, fruchtbares Agrarland mit riesigen Fotovoltaik Anlagen zu verunstalten. Fotovoltaik anstelle von Olivenbäumen oder Reben ist Schwachsinn! Es gibt ja genügend ungenutzte Dachflächen die zur Gewinnung von Sonnenenergie genutzt werden könnten.
Unsere Solarstromanlage erfüllt unsere Erwartungen und gibt ein uns ein gutes Gefühl zu wissen, dass wir die benötigte Energie selber erzeugen haben. Auch haben wir die Warmwasseraufbereitung mit einem Solarpanel ergänzt. Dies kann mit relativ geringem Aufwand realisiert werden.
Eine kleine Windkraftanlage könnte noch eine gute Ergänzung sein. Wenn’s keine Sonne hat, weht meistens der Wind und manchmal auch in der Nacht. Bin hierzu auf der Suche nach einer kleinen, geräuscharmen Anlage, habe aber bis jetzt noch nichts Passendes gefunden.
Heinz Pieren - heinz.pieren@semprevacanze.it
Zusammenfassung
Die Fotovoltaik-Anlage auf unserem Haus hier in Süditalien ist seit August 2012 im Betrieb. In diesem Artikel möchte ich die technischen Daten und die finanziellen Vorteile dieser Anlage aufzeigen.
Unsere Anlage
Auf dem Dach unseres Hauses im Süden von Italien befindet sich eine aus 12 Solarmoduln bestehende Fotovoltaik Anlage. Eine Konstruktion aus Holz trägt die Module und dient auch als Veranda vor unserem Dachzimmer. Diesen schattigen Platz auf dem Dach mit Meersicht geniessen wir sehr.
Die von den Solarmoduln erzeugte Energie wird von einem sogenannten Inverter in Wechselstrom umgewandelt. Diese elektrische Energie wird direkt in unserem Haus verbraucht und der Überschuss an Energie wird ins öffentliche Stromnetz eingespeist.
Die Anlage hat eine Nominalleistung von 2,88 kWp. An einem sonnigen Tag im Frühsommer, kann diese Anlage bis zu 20 kWh Energie produzieren. Im ersten Betriebsjahr hat die Anlage 4500 kWh Energie erzeugt. Unser Verbrauch lag bei 3000 kWh, die Hälfte davon haben wir direkt von der Solaranlage bezogen.