Das Kleine IchbinIch
Gewiss ist es verständlich, dass wir Menschen uns immer
wieder Gedanken über einen anderen Menschen machen. Keine Frau und auch
kein Mann, ist genau gleich wie ich, und doch orientieren wir uns so
oft am Andern. Dieses Gleichsein und doch Anderssein kann uns verwirren.
Speziell in Zeiten, wo alle tun, als wären wir Ein-und-Dasselbe. Das
kann uns einsam machen.
Es geht uns oft ähnlich, wie dem kleinen bunten Wesen aus einem Kinderbuch,
das durch die ganze Wet zieht, vorbei an allen Tieren, um endlich herauszufinden,
wer, dass es sei. Ob es Pferd oder Frosch, oder eher Fisch oder Vogel,
oder doch vielleicht sogar eine Ente sei. So zieht es durch die Welt,
von einem Tier zum Andern, doch keines will ihm ähnlich sein. Alle belächeln
es nur: wie dass es auf so eine Idee komme, es könnte ihm dem Vogel
ähnlich sein, nur weil es einige bunte Federn besitze, die Beine jedoch
eher einer Katze ähnlich, und auch der Schwanz gar keine Ähnlichkeit
mit ihm habe.
Überall wird es ausgelacht, weil es nicht weiss, wer dass es ist.
So zieht es weiter, von einem Tier zum Andern, um doch vielleicht irgendwo
ein Tier zu finden, das ihm ählich sei, und dann zu wissen, wer dass
es sei. Es zieht über Land, durch manches Wasser und auch weit hinauf
durch warme und stümische Lüfte, über Berge, gelandet auf manchem hohen
Baum, bis dass es müde, traurig und erschöpft von all den Reisen, zur
Ruh sich legen muss. Weit weg wird es nun getragen von einam tiefen
Traum, der ihm die Erkenntnis bringt, wer dass es ist. Aus tiefem Schlaf
ganz freudig erwacht, denn nun weiss es, wer dass es ist.
Es weiss, Ich bin Ich. Voll neuer Kraft und Lebensfreude geht es nun
wieder zu manchem Tier, das ihns noch vor kurzem belächelt hat. Nun
will es ihnen erzählen wer es ist,und alle freuen sich mit ihm dass
es jetzt weiss: Ich bin Ich.
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