Augenblicke aus der Nabelperspektive

Die Traumfrau

Deine Traumfrau bin ich nicht
Kann sie nicht sein
Denn
Meine Brüste sind zu klein
Mein Arsch zu flach
Meine Beine zu lang
Die Haare zu kurz.
Die Brille magst Du auch nicht sehr
Etwas modischer sollte sie zumindest sein.
Von den Kleidern sprichst du nicht
Dies wäre dann doch zu indiskret
Und
Etwas dümmer sollt ich auch noch sein,
aber nicht zu dumm.
Ob du wohl mein Traummann bist!

Ohne Zu wissen

Ob wir nun Glaubten oder Wussten,
Oder sogar nur meinten, wie dies die Narren tun.
Nun -- Nicht einmal das weiss ich.
So versuchen wirs doch
Zu Leben, auch etwa ohne zu wissen,
Denn Sinn und unser Ziel.
Denn -- Wissen werden wir dies doch nie genau.
Aber leben -- das tun wir
So oder so
Wenn wir uns nicht dagegen wehren
Weil wir nicht mehr ertragen
Das Wissen und Verstehen
Das wir doch nie erreichen.

Alles, aber nicht das

Weshalb soll ich nur das lernen, was ihr alle schon könnt?
Weshalb darf ich nicht lernen, das, was ihr noch nicht könnt?
Habt ihr dann Angst?
Nein, auch die Angst ist unnötig, denn sie erschwert uns das Lernen.
Ja, auch das kann ich lernen,
Zu leben ohne Angst.
Denn ich weiss, mein Leben, genau gleich wie alles Leben, ist vergänglich.
Macht euch auch dies bereits Angst?

Weshalb strebt ihr nach ewigem Leben?
Weshalb strebt ihr immer nach etwas, das ihr nicht erreichen könnt,
Und verpasst dabei zu leben;
Denn
Streben nach Morgen, ist Flucht aus der Zeit
Wie auch die Sehnsucht nach Gestern, Angst vor dem Heute ist.

Nein -- Das mag ich nicht lernen
Verlernen aber will ich das, was ihr mich gelernt habt,
als ich noch Klein war, und nicht wählen konnte das Lernen.

Weshalb soll ich so funktionieren, wie ihr dies tut?
Dies gefällt mir nicht
Auch die Lust fehlt mir dazu.

Ihr habt mir doch immer gesagt, dass lernen sehr wichtig sei.
Ja -- Da bin ich einverstanden.
Lernen aber ist nicht nur wichtig, sondern ein menschliches Bedürfnis.
Schaut doch die Kinder.
Sie alle wollen lernen und lernen mit Freude
Zumindest -- Bis sie zur Schule gehen
Dann, dürfen sie nicht mehr lernen
Dort wird Lernen zum Zwang.

Ich mag nicht lernen, was ihr alle schon könnt
Dies könnt ihr für mich tun.
Ich will lernen, was ihr noch nicht könnt,
Denn nur wenn ich auch das noch lerne
Kann ich leben.

Leben in dieser verrückten Welt
In der jeder dem andern ähnlich ist
Weil alle das Selbe lernen müssen.

Arbeiten vom Morgen bis zum Abend
Vom Montag bis zum Freitag
Und dann
Sich erholen, sich langweilen
Oder
Das Freizeitprogramm konsumieren

Dies könnt ihr

Das stört mich nicht
Könnt ihr aber auch 365 Tage leben, wenn man euch nicht mehr sagt, was ihr tun müsst?
Könnt ihr einen Menschen lieben, ohne ihn zu besitzen?
Könnt ihr auch mehrere Menschen lieben,
So, wie ihr dies als Kinder noch konntet?
Könnt ihr zufriedensein, ohne eure Bestätigung auf der Arbeit,
Nicht weil ihr grösser, stärker oder besser seid als der Andere?
Könnt ihr auch dem Lieben Gott einen Tag stehlen, und immer wieder einen Neuen,
Nicht zum Funktionieren;
Zum Tun oder Lassen --
Von dem ihr bis anhin nur träumtet
Und euer Gewissen
Es plagt euch nicht, weil ihr ganz glücklich und zufrieden seid
Mit dem gestohlenen Tag.

Ja,
Das alles könnt ihr bereits
Könnt ihr mir dann erklären,
Weshalb ihr doch weiters funktioniert und nur erfüllt
Das
Was man von euch erwartet?

Nein,
Das alles könnt ihr nicht
Es interessiert euch nicht.
Sehr gut.
Weshalb aber stört es euch, dass ich keine Lust habe,
Das zu tun, was ihr tut.

Freut euch darüber
Dass ihr nicht lernen müsst,
Das
Was ihr nicht wollt.

So arbeitet und tut weiterhin das,
Was man von euch verlangt.
Aber bitte,
Verdient auch einwenig Geld für mich,
Denn ihr tut dies ja gern

Das stört mich nicht
Mir aber liegt dies nun nicht besonders gut.
Wie schön wäre es,
Auch euch würde dies nicht stören

 

Geben und Nehmen

Wie kannst du nur
Immer willst du nur
Immer willst du, dass ich geben kann
Und wenn ich gebe
Dann
Bin ich für dich daneben.

Denn du willst nur
Wenn ich nicht will
Wenn ich nicht kann
Nur so kannst du wollen
Dass ich immer gebe.

Gebe ich dir, ohne dass du willst
Bekommst du Angst
Denn
Mann könnte meinen
Jetzt will nicht ich
Jetzt will sie
geben

Und will ich einmal nicht mehr geben
Dann
Machst du auf Panik
findest mich asozial
Egoistisch und autoritär
Dann, aufeinmal
Beschreibst du mich männlich
Brauchst für mich zu meiner Beschreibung
all die Eigenschaften, die nur für Männerwürde sind
Dort hingegen sehr anerkannt und mit Hochachtung geehrt.

Mit diesen Wörtern willst du mich diskriminieren
die du für deine Ehre brauchst.

Nein,
Ich mag nicht mehr
Nur geben
Wenn du willst
Ich will geben und nehmen
Auch dann
Wenn ich will

 

 

 

 

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