Zeit
Kein Brief für dich. Eine Blume aber schenk ich dir.
-- Und doch --
Ich liebe das Verbotene
Unmögliches möglich zu machen. Denn das Mögliche ist oft Gesetz und
Zwang. So unmöglich für mich, möglich zu machen.
Nicht viel habe ich erreicht in meinem Leben. Zeit aber
wurde mir geschenkt
Wenn auch ohne Geld.
Vielleicht meinen sie nicht die selbe Zeit wie ich.
Ich habe Zeit
Zum leben, zum spielen, zum teilen, zum denken, zum lachen und auch
zum weinen
Einfach Zeit -- Zeit zum Leben.
Zum Leben, wurde ich nicht gefragt.
Nun aber bin ich da, und brauche Zeit zum Leben.
Einwenig von dieser ach so kostbaren Zeit.
Ich freue mich, wenn du mir schenken kannst -- Von Zeit
zu Zeit --
Einwenig von der deinen.
Ich schenke dir gerne -- einwenig von der meinen.
Denn ich besitze viel.
So viel, dass ich auch verschwenden und vergeuden kann, was so kostbar
ist in unserem Land.
Die
schönsten Liebesgeschichten
Ich liebe nicht den oder jenen
Ich liebe den und jenen
Diese und auch die Andere.
Ohne Grenzen und Schranken, jedoch nur die Kinder,
Denn noch steckt die Unschuld in ihnen.
Den Hass,
Den haben nicht die Kinder mir geschenkt.
Das Hassen,
Das habe ich von euch, erwachsenen Menschen, gelernt.
Und nun sitzt er in mir,
Um nicht zu lieben, ohne Grenzen und Schranken,
Jedoch um zu hassen,
All das, was Leben zerstören will
Und deshalb, die Liebe in Grenzen und Schranken halten muss.
Eine
Liebesgeschichte, voll kindlicher Freude, Zärtlichkeit und Erotik
Beinahe ein Jahr ist vergangen, seit wir uns zum letzten
Mal gesehen haben, und du springst mir entgegen, voller Freude, springst
an mir hoch, umarmst und küsst mich, als hätte es nur mich in deinem
kurzen Kinderleben gegeben. So viel Zeit ist doch vergangen, so manchem
anderen Menschen bist du begegnet. Voller Gespanntheit kam ich zu
dir, unsicher, wie unsere Begegnung sein wird, ob die Liebe, die wir
für einander hatten, wohl auch in deinem Herzen noch brennt. Ob wir
einander noch nah sein können, oder ob du mich vielleicht schon fast
vergessen hast, ob den vielen Alltäglichkeiten, die deinen Kinderalltag
bestimmen. Voller Fragen, und auch etwas unsicher, kam ich zu dir,
und du springst mir entgegen, als hättest du nur auf mich gewartet.
Deine Liebe zu mir hat mich berührt. Unsere Liebe, die wir für einander
in unseren Herzen tragen hält uns warm und tut uns gut. Sicher, wir
hatten gestritten, sehr viel gestritten; dein Schluchzen aber hat
mir oft das Herz fast zerbrochen. Ein Schluchzen, in dem ich nur noch
bei dir bleiben konnte, bis du ganz erschöpft eingeschlafen bist,
um zu vergessen, den Schmerz, die Wut und deine Traurigkeit, die dich
aufschreien liessen. Und nach dem Schlaf war es vorbei, und du zum
Spiel wieder bereit.
All die zusammen gelebten Stunden, liess unsere Liebe wachsen -- in
meinem, und auch in deinem kleinen Kinderherzen. Du hast mich nicht
vergessen. Ich liebe dich. Deinen noch so kleinen und zarten Körper,
deine Eigenwilligkeit, deinen Trotz und deinen Kampf, um deine eigene
und selbstbestimmte Existenz. Ich will immer Sorge tragen zu dir und
zu unserer Liebe, denn wir sind zwei sehr verletzliche Wesen, und
so auch unsere Liebe, die wir für einander in unseren Herzen tragen.
--
Wie klar du sprechen kannst. Nie werde ich vergessen, wie du mir gesagt
hast, dass du bei mir schlafen möchtest; bei mir im selben Bett, und
wie du dir dieses Recht bei deinem Vater dann auch erkämpft hast.
Mich hast du damit berührt. Wie du dann nicht schlafen konntest, bis
ich mich zu dir unter die Decke gelegt hatte. Vielleicht nur, um diesen
Moment ja nicht zu verpassen. Wach, wolltest du deinen kleinen, feinen
und noch so zarten Körper an mich schmiegen. In meinen Armen, ganz
nah an meinem Körper liegend, bist du nach einem kurzen, sehr wohligen
Lustgeräusch dann sofort eingeschlafen. -- Nur mit Mühe konnte ich
selber den Schlaf finden, denn meine ganze Aufmerksamkeit galt dir
und deinem noch so kleinen und feinen Körper, der nun in meinen Armen
lag. Ich musste dich ununterbrochen streicheln, als wäre dies meine
letzte Gelegenheit, wo ich dir meine Wärme und Liebe schenken kann;
dich Geborgenheit fühlen lassen konnte, damit du stark und kräftig
wirst. -- Wie zärtlich und wunderbar deine Kinderworte tönten, als
du dich noch etwas fester an mich schmiegtest, und ich dich noch fester
in meine Arme nahm: "Ohh, schön Estherli" sagtest du und
schnurrtes, wie ein kleines Kätzchen, ganz wohlig vor dich hin. "Estherli",
so nanntest du mich zu vor noch nie. Zärtlich klang für mich dieser
Name aus deinem kleinen Kindermund. Und dann, am Morgen, wie du ausgeruht
und voller Freude auf mir herumturntest. Wie du wolltest, dass wir
unsere Leibchen auszogen, damit wir noch besser aneinander kleben
könnten. Wie du deinen kleinen Körper dann auf mich gelegt hast, und
dich so fest und nah auf mich niederlegtest, bis wir aneinander klebten.
So sehr warm war es uns unter unserer Decke. Wie du dich dann auf
deinen Ärmchen aufstütztest, um das von dir Zusammengefügte wieder
zu trennen, was jedesmal ein so lustiges Furzgeräusch auslöste, dass
wir beide herzhaft lachen mussten. Unglaublich, mit was für einer
Unermüdlichkeit, du dieses Spiel ununterbrochen wiederholen konntest.
Oder wie du meine Brüste bestauntest und feststelltest, dass sie sehr
klein sind, und dass Frauenbrüste sehr unterschiedlich aussehen. Wie
du dich dann am Spiel mit meinen Brustwarzen freutest, die sich veränderten,
ob deiner Berührung. Wie du mir sagtest, als ich deine feinen und
noch so knusprigen Bäckchen einwenig massierte, die so lustvoll nach
oben schauten, als du auf meinem Bauch lagst, dass wir den ganzen
Tag im Bett bleiben wollen, und dann noch eine Nacht, und vielleicht
gar nie mehr aufstehen würden. -- Dein lustvolles Schnurren oder Lachen,
wenn ich dich streichelte, und wie du zwischen Kitzel und Wohllust
schwebtest und mich auffordertest, dich immer wieder zu streicheln.
So einfach und wunderschön kann wohl Liebe und Zärtlichkeit nur mit
Kindern sein. Mit den Kindern, denen wir so erwachsenen Menschen kaum
ein Recht auf Erotik zusprechen, nur weil wir verlernt haben, im erotischen
Spiel noch zu lieben und zärtlich zu sein wie Kinder. Ich kenne sie
nicht, die Sexualität, die mich zur Gewalt treibt, die zerstört und
verletzt, was noch so wunderschön zart, fein und verletzlich ist.
Wie ich dann doch aufstehen wollte, einwenig bestimmt von den Phantasien
der Erwachsenen, die sich bestimmt schon lange fragten, was wir zwei
Frauen, so sehr lachend, noch immer im Bett, wohl trieben. Schön war
es, wie wir uns dann in das Duvet einwickelten, um uns nicht mehr
anziehen zu müssen, und so ganz übermütig durch die vereinte Frühstücksgesellschaft
wackelten und uns ins Badezimmer zu unserer Toilette begaben, um danach,
fein herausgeputzt, uns ebenfalls an den Frühstückstisch zu begeben,
wenn auch, mit einer nicht zu verachtenden Verspätung. -- Und dann
standen wir ganz nackt im Badezimmer. du schautest und betrachtetest
mich voller Aufmerksamkeit, und stelltest fest, dass mein Körper schon
nicht mehr ganz so schön und jugendlich frisch, wie der deine war;
was für dich das Älterwerden nun nicht mehr ausschliesslich, als etwas
wunderbares erscheinen liess; gab es doch bereits einige Schönheitsfehler
an meinem Körper, die du an dem deinen nicht haben möchtest, was jedoch
unser Liebe und Zärtlichkeit nicht ums Kleinste trübte. --
Die Liebe, die wir für einander haben, wird mit uns wachsen und älter
werden. Auch diese, unsere Liebe und Zärtlichkeit, kann vergänglich
sein, all die wunderbaren und mit dir zusammen gelebten Momente, mögen
uns jedoch als eine schöne Erinnerung immer durch unser Leben begleiten.
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